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Die Geschichte der Mühle Anna Am 1. Oktober 1880 verkaufte der Gastwirt Georg Friedrich Theodor Petersen ein Landareal von 8 Tonnen à 260 Quadratruthen an Peter Möller in Rabel zur Errichtung einer Mühle. Möller beauftragte daraufhin den Mühlenbauer Peter Mau aus Sterup mit dem Bau einer Mühle auf dem Gelände. Im Jahre 1882 verkaufte Peter Möller aber den Grundbesitz mit Mühle an den Müller Heinrich Karl Jakob Mau. Anschließend war dann bis 1914 Peter Boysen der Besitzer. Während dieser Zeit schon erlebte der junge August Mordhorst seine Lehrjahre auf der Mühle in Norby/ Rieseby. Im Mai 1910 sollte er Pächter der Mühle werden, doch nur wenige Tage zuvor brannte die Mühle nieder. Mordhorst gab nicht auf und begann gleich mit dem Bau einer neuen Mühle. Damals bot sich die Gelegenheit, Teile der Mühle "Anna" in Westerhever auf der Halbinsel Eiderstedt zu übernehmen. Die "alte Anna" war allerdings ein "Erdholländer" und so baute man zunächst einen dreigeschossigen Unterbau mit einer Galerie direkt an das villenartige Fachwerkhaus des Müllers.
In den Hungerjahren der Nachkriegszeit stellte die Mühle täglich 150 Zentner Haferflocken nach einem vereinfachten Verfahren her (siehe auch: Im Jahr 1947 übergab August Mordhorst den Betrieb, der mittlerweile auch eine Bäckerei mit einschloß, an seinen Sohn Ludwig. Mit der Kraft ihrer Flügel trieb Anna gleich vier Mahlgänge an. So konnte sie bis zum Jahre 1978 viel Korn für die umliegenden Landwirte mahlen. Dann folgte eine bittere Zeit für die Mühle: 1978 geriet die Mühle Anna in Privathand, wurde zweckentfremdet und leider auch eines großen Teils ihres Mühlen-Innenlebens beraubt. Dann wurde es für Jahre still um die stolze Galerie-Holländer-Mühle. 1994 gelang es der Gemeinde Rieseby die damals stark heruntergekommene Mühle zu erwerben. Durch die Initiative von Wilhelm Bronnmann und in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den Vereinen (siehe: Das Museum) wurde die Mühle in den folgenden Jahren gründlich restauriert. Seit dem 18.10.1997 zeigt sie sich wieder im alten Glanz. Heutzutage kann man die Mühle Anna besichtigen: sie enthält in ihren oberen Etagen ein Heimatmuseum und das Erdgeschoss wird für kulturelle Veranstaltungen und für standesamtliche Trauungen genutzt (siehe: Trauungen in der Mühle).
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